Drecksfrühling
Ruaßige Schneeschmelzn,
auftaute Hundescheiße
rotbraun, graubraun, senf.
Gschroa-maulerte Möven
auf der Bruckn,
Winterling am Weg,
D’Schneeglöckerl zittern
Im kalten Wind.
Drecksfrühling heuer.
Ja, endlich! Da is er.
Maschkera
Es schneit und schneit, blöde Zeit.
Fasching soll den Winter vertreiben,
Eis zerstampfen, Trübsal verdampfen.
Da kommen sie, die Rüttler und Schüttler,
kuhglockenbehängt und lederbehost,
larvengesichtig, schwergewichtig.
Maschkera, Maschkera! Wumm-di-bumm,
schrumm-di-wumm, wumm, pumm bumm.
Es erwachen die guten Geisterwesen.
Die Frühlingshexe schwingt den Besen,
verwirbelt flott die fiesen Flocken,
niemand bleibt vorm Fernseh hocken.
Der wilde Föhn brüllt übern Hang.
Dem Zwerg im Pappschnee ist nicht bang.
Maschkera, Maschkera!
Die Berge apern,
es pfeift das Murmeltier,
Ich bin hier, wo seid ihr?
Es gurgelt der eisbefreite Bach:
Ach ja?, schon wieder so weit?
Zuerst kommt doch die Fastenzeit
Bevor die Hasen rammeln
und Hühnereier sammeln und
jemand aufersteht,
zum Grab hinüber geht,
den Deckel stemmt im weißen Hemd.
Maschkera, Maschkera!
Schau! Krokus, Primel und Narziss.
Der Bua, der pflückt sie ohne Schiss
fürs Madl, das schon schwanger iss.
Maschkera!
Benedicta
grüne Schönheit im kühlen Wind.
Blas mir die Flausenflusen ausm Kopf!
Schau, wie die Ulmemblätter flirren,
Die Fliegen sausen und sirren.
Sonnenflecken auf'm Schattenweg.
Herbst
A Blattl war’s
koa Zitronenschmetterling
Herbst iss worn.
Jetzt waht’s a no
des Blattl mitm Gedicht
davo.
Winter
fehlt noch
Sonn, schein!
Versteckt hast di
hinter die Wolken,
Schleck d'Nebel weg!
Streichl d'Weidenkatzerl
bis's schnurrn und aus ihre
Schalen hupfen und golden
wern wie du, d'Pelzcherl
voller Blütenstaub.
Sonn, wärm alls!
hol d'Pflanzerl raus.
Färb d'Kirschen rot
und später d'Zwetschgen blau.
Machs Jahr rund wia de Äpfel.
Danach wirst müad wern,
steigst nimmer so hoch,
kürzst ab und bleibst hänga
hinterm Berg.
Sonn, kimmst wieder?
Wann, sag, wann? Daaa
scheinst in die stoanane Kammer
bis ganz hint nei,
ruafst d'Persephone
zur Auferstehung.
Kumm, sagst, geh mit mir,
deama Weidenkatzl streicheln
und Haselwürstel staubm.
Hollerbusch-Heimat
Sonntagsspaziergäng aufs Gögerl.
Vorn das Eiscafé, hinten
die Schattenseite und saure Wiesen
das Gögerlgespenst über dem Hang
mit den blasslila Hundsveilchen.
HawedieEhre, Herr Kollmuss!
Aber jetzt eine Butterbreze
für den Elefanten im Laub.
Leberkäs frisch ausm Kutter
In die Form geschlanzt.
Essiggurkenkübel
Oder warn’s Brathering?
Affen und Giraffen
Einmal Zitronenomelett für die Oma
und Prinzregententorte für den Opa.
Wie der Herr so’s G’scherr.
Dengel die Sans, Lindnerbauer!
Grantiger Vatter, lustige Muatter
Habt’s mi doch endlich gern!
Zu hohe Erwartung
D’Stanga hab i
umasunst gsetzt.
D’Bohna san kemma. Aber
d’Kerndl hab i vawexlt.
Buschbohna kraxln net.